Vielleicht machen uns die Energiesparmaßnahmen in diesem Winter neu bewusst, wie kostbar das Licht ist. In dunkler Nacht ein Licht zu haben, ist alles andere als selbstverständlich. Aus dieser Symbolik lebt gerade die Advents- und Weihnachtszeit. Das wachsende Licht am Adventskranz, die Roratemesse bei Kerzenschein und selbst noch die Lichterketten in Fußgängerzonen und Vorgärten sind nicht nur etwas Romantisches für das Gefühl, sondern Hinweis auf Christus, das Licht, den wir erwarten und der uns entgegenkommt.
In der Klosterkirche der Franziskaner auf dem Frauenberg in Fulda wurde der Advent am Vorabend des 1. Adventssonntags auch dieses Jahr wieder mit einer Nacht der Lichter eröffnet. Die nur von Kerzen erleuchtete Kirche, Gesänge aus Taizé und viel Stille schufen einen dichten Raum, in dem das Wort Gottes tief ankommen konnte. Schweigend konnten die Beterinnen und Beter ihre Anliegen zu der Kreuzikone von San Damiano tragen, vor der schon Franziskus den Blick des Gekreuzigten erfahren hatte. Vorbereitet und gestaltet wurde diese Vigil vor dem 1. Advent von P. Max Rademacher, Mitgliedern der OFS-Gruppe St. Klara und verschiedenen Musikerinnen und Musikern. Was Jochen Klepper 1938 in schwerer Zeit dichtete, wurde an diesem Abend auf dem Frauenberg erfahrbar: Gott will im Dunkeln wohnen, und hat es doch erhellt.